Ochsenblut, eine Dauerthema!
Als Ochsenblut bezeichnet man umgangssprachlich eine Holzschutzfarbe, die in den zurückliegenden Jahrzehnten häufig auf Dielen verwendet wurde. Die Herstellung der äußerst haltbaren Farbe war billig und einfach. Aufgrund ihres rot-braunen Farbtones ähnelt sie dem Farbschema von Blut, woher sie den Namen “Ochsenblut” bekam – mit Blut hat die Farbe allerdings nichts zu tun. Auch hingegen einiger Aussagen beinhaltet die Farbe kein Blut. Die Ursprünge der landläufig übermittelten Rezepte reichen teilweise bis ins Mittelalter zurück.
Eisenoxid, Hämoglobin, Blut – die Farbe von Ochsenblut
Die rote Färbung im Ochsenblut resultiert aus der Verwendung von Eisenoxid. Dadurch erhält die Farbe den typisch roten Farbton, der sehr an die Optik von Blut erinnert. Beim Blut ist allerdings der farbgebende Stoff Hämoglobin für das Rot verantwortlich. Die schwedische Farbe Falunrot hat eine ähnliche Optik. Mittlerweile zählen wir umgangssprachlich aber alle Farben zu Ochsenblut, mit denen in den zurückliegenden Jahrzehnten Dielen konserviert wurden. Oftmals finden wir graue oder grüne Dielen bei der Renovierung vor.
Wo wurde die Farbe verwendet
Da der Herstellungsprozess von Ochsenblut billig und einfach war, fand die Farbe auf vielen Oberflächen Verwendung. Überwiegend wurde Ochsenblut zur Konservierung von Fachwerk sowie von Dielenböden verwendet. Aufgrund der stabilen Oberfläche und der enormen Schichtstärke ist das konservierte Holz unter dieser Farbe sehr oft in tadellosem Zustand – nach fast 100 Jahren und gerade für die Sanierung von Dielen absolut geeignet.
Sanierung von Ochsenblut – Dielen in Berlin und Brandenburg
Heute ist Ochsenblut nicht mehr beliebt. Es wird viel technischer Aufwand betrieben, um die Dielen im Altbau davon zu befreien. Im Zuge der Dielensanierung fräsen wir die Farbe unter permanenter Absaugung von den Dielen und legen das Holz somit frei. Im Anschluss können wie die Dielen schleifen und mit einer Lack- oder Öl – Oberfläche versehen, um das Holz wieder zu schützen. So lassen sich auch nach vielen Jahrzehnten die originalen Optiken der Kieferndielen wieder herstellen.
